Lebensrettende Massnahmen bei Notfällen |
Lebensrettende MaßnahmenEin Notfall liegt vor bei schwerer Verletzung, akutem, lebensbedrohlichem Erkrankungszustand oder bei Vergiftung. Ohne sofortige Hilfeleistung sind erhebliche gesundheitliche Schäden oder der Tod des Patienten zu befürchten. 1. BeurteilungErst überlegen, dann handeln! Fragen: Um welche Art Notfall handelt es sich?
2. Sofortmaßnahmena) Absicherung (Hilfsperson)
b) Notruf Genaue Angaben:
3. Lebensrettende Maßnahmena) Bergung: Der Patient muß so schonend wie möglich in eine Position gebracht werden, die lebensrettende Maßnahmen erlaubt! Bergung eines sitzenden Patienten mit Rautek* Handgriff b) Lagerung: Die Lagerung eines Notfallpatienten richtet sich nach seinem Zustand unter Berücksichtigung möglicher Komplikationen. Dazu sind folgende Fragen zu beantworten:
Bewußtlosigkeit Bei Bewußtlosigkeit Entfernung möglicher Atemhindernisse, Entfernung von Zahnprothesen. Stabile Seitenlagerung! Stabile Seitenlagerung Die stabile Seitenlagerung erfolgt durch Seitwärtsdrehung des Patienten mit angewinkeltem Bein zur Seite der Drehung hin. Schock Bei Schock Oberkörper tief, Beine hoch, bestehende Blutungen in dieser Position komprimieren! Lagerung bei Schock Atemnot Zeichen der Atemnot: bläuliche Lippen und Wangen, ziehende bis schnappende Atmung, hochgradige Erregung bei erhaltenem Bewußtsein. Ursache: Atemwegsverlegung, Asthmaanfall, Brustverletzung, Herzanfall u.a. Bei Atemnot Versuch der Beseitigung des Atemhindernisses, Oberkörper hochlagern! Lagerung bei Atemnot Wirbelsäulenverletzung Der Verdacht auf eine Verletzung der Wirbelsäule ergibt sich aus dem entsprechenden Unfallereignis (Sturz aus großer Höhe u.ä.). Symptome: Bei erhaltenem Bewußtsein werden Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, u.U. auch ein Verlust der Gefühlsempfindung in den Beinen angegeben. Bei Wirbelsäulenverletzung Flachlagerung, keine Drehbewegungen gegen die Körperachse! (Transport nur in waagrechter Lage) Lagerung bei Wirbelsäulenverletzungen Blutungen Starke Blutungen - vor allem spritzende (arterielle) Blutungen - sind immer lebensgefährlich und müssen sofort abgedrückt werden. Für alle Blutungen gilt: Schocklagerung! Bei gleichzeitig bestehender Bewußtlosigkeit mit erhaltener Spontanatmung wird versucht, eine annähernd stabile Seitenlagerung in Oberkörpertieflage zu erreichen, evtl. durch Unterpolstern der Unterkörperpartie mit Decken. Alle spritzenden Blutungen werden vor der Blutungsstelle, d.h. zum Herzen hin abgedrückt oder mit Kompressionsverband versorgt. Kompressionspunkte großer Gefäße
Eine Extremität darf wegen der Gefahr der Schädigung von Nerven nur dann abgebunden werden, wenn die Wunde trotz Druckverband sprudelnd weiterblutet. Herz-Kreislauf-Stillstand Zeichen des Kreislaufstillstands
Auch bei Unsicherheit sind sofort Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten! Wenige Minuten entscheiden über Tod oder Leben des Patienten. Maßnahmen ABC-Schema der Herz-Lungen-Wiederbelebung (kardiopulmonale Reanimation) nach SAFAR.
Wiederbelebungsmaßnahmen sind nur auf hartem Untergrund sinnvoll (Brett oder Fußboden). A Atemwege freimachen! Erbrochenes, Fremdkörper usw. werden mit einem Taschentuch o.ä. aus dem Mund entfernt. B Beatmen Beatmung ist bei Kreislaufstillstand nur sinnvoll in Kombination mit Herzmassage Mund-zu-Mund-Beatmung Mund-zu-Nase-Beatmung Beatmung bei Säuglingen
siehe auch Wiederbelebung bei Säuglingen und Kleinkindern C Kreislauf = Circulation Die äußere Herzmassage ohne Beatmung ist zwecklos! Die Herzmassage wird bei Beatmung nicht unterbrochen! Die Herzmassage erfolgt über dem unteren Drittel des Brustbeins. Technik der äußeren Herzmassage Die Wiederbelebung kann auch durch einen Helfer erfolgen! Dann in der Folge 15 Kompressionen - zwei Beatmungen. Wiederbelebung bei Säuglingen und Kleinkindern Beide Daumen unterhalb einer Verbindungslinie zwischen den Brustwarzen auf das Brustbein legen, wobei die restlichen Finger den Brustkorb von hinten umschließen. Daumen ca. 2,5 cm tief eindrücken mit einer Frequenz von 120/Min. Nach jeder 5. Kompression 1 x beatmen. Atemhub etwa 1 Mundvoll Luft oder Herzmassage mit Zeige- und Mittelfinger! Der Säugling liegt dabei auf dem Rücken. Die linke Hand umgreift den Rücken des Kindes. Herzmassage beim Kleinkind Druck des rechten Daumenballens auf das Brustbein 1 Fingerbreit unterhalb einer Verbindungslinie zwischen den Brustwarzen. Die linke Hand umfaßt den Rücken des Kindes. Frequenz der Massage: 100-120/Min. Nach jeder 5. Kompression 1 x beatmen! (Bei allen drei Positionen wird weiter beatmet!) Die Wiederbelebungsmaßnahmen werden so lange durchgeführt, bis sie vom Notarzt oder anderen Fachkräften fortgesetzt werden können! |